Geboren 1493 in Einsiedeln, gestorben am 24. Sept. 1541 in Salzburg.
Paracelsus um 1540
Berühmter Schweizer Arzt, aus schwäbischem Niederadel entstammend, Philosoph, Naturmystiker, Alchemist, Magier und Laientheologe. Seine Mutter war - wie auch zeitlebens Paracelsus - ein «Gotteshauskind» oder Leibeigene des Klosters Einsiedeln. Sein Vater Wilhelm von Hohenheim war ein unehelicher Spross aus dem schwäbischem Niederadel der Bombaste von Hohenheim. Er wirkte als Arzt am Fuss des Etzels bei der Teufelsbrücke neben dem Pilgerweg und zog um 1502 mit seinem Sohn Theophrastus nach Villach in Kärnten, um dort Stadtarzt zu werden.
Paracelsus, wie sich Theophrastus später nannte, erhielt ersten Unterricht von verschiedenen Äbten und vor allem von seinem Vater, der in der «philosophia adepta» oder hermetischen Philosophie bewandert war. Paracelsus beendete nach seinen Angaben sein akademisches Studium um 1515 in Ferrara als Doktor der Medizin und der Chirurgie, blieb aber zeitlebens Autodidakt, der viele Kenntnisse aus der handwerklichen Wundarzneikunst und der Volksmedizin bezog, aber auch aus der Alchemie, die im Umfeld des Bergwerkswesens betrieben wurde. Nach langen Umherreisen, dem Dienst als Feldarzt in mehreren Kriegen und erfolglosen Versuchen, sich in Salzburg und Straßburg niederzulassen, erreichte Paracelsus den Höhepunkt seiner Karriere 1527 als Basler Stadtarzt und Dozent an der Basler Universität. Seine Reformbestrebungen und die Kritik an der Säftelehre stießen auf erbitterten Widerstand, was nicht zuletzt auf sein streitbares und undiplomatisches Wesen zurückzuführen war. Er setzte persönliche Erfahrung über Bücherwissen.
So sah sich Paracelsus bald wieder auf der Landstraße, irrte bis zu seinem Lebensende heimatlos durch Europa, weilte in Kolmar, Nürnberg, Regensburg, St. Gallen, Appenzell, Innsbruck, Pfäfers, Wien, Böhmen, Villach, Klagenfurt und an vielen andern Orten. Trotzdem verbrachte er viel Zeit beim Laborieren und schrieb unermüdlich an seinen Schriften, medizinischen, philosophischen und theologischen. Einsam, arm und krank starb er am 24. September 1541 in Salzburg. Überreste seiner Gebeine, so unter anderem sein Schädel, sind auf dem Friedhof St. Sebastian erhalten geblieben.
Da Paracelsus von einem Druckverbot belegt war, erschien zu seinen Lebzeiten nur wenig. Ein Viertel des Gesamtwerks, vorwiegend theologische Schriften, ist immer noch ungedruckt. Bereits zu Lebzeiten als Magier und Goldmacher verrufen, der um die letzten Geheimnisse weiß, umrankte ihn bald nach dem Tod eine wildwuchernde Legendenbildung. So bleibt Paracelsus in seiner Bedeutung bis auf den heutigen Tag umstritten.